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Teures Wasser

Nach Kolumnen lerne ich durch Mails und Gespräche  immer wieder dazu. So beim Thema „teures Wasser in Restaurants“. Etwa, dass kostenloses Wasser nicht nur wie von mir beschrieben in Schweizer Bergrestaurants angeboten wird, sondern auch in Frankreich, direkt über der Grenze als „Carafe d’eau“. In vielen Ländern wie beispielsweise Italien (da heißt es „Rubinetto“), USA, Australien, Korea und Japan sind die Bräuche ebenfalls anders als hierzulande, und kostenloses Wasser oft üblich. Daneben berichten Leser von ihrem Ärger. Z.B. wenn sie sich mit Wasserpreisen für kleine Fläschlein über den Tisch gezogen fühlen oder am Flughafen abgezockt werden.    

 

Auch Gespräche mit Gastronomen sind aufschlussreich. Im Grunde sieht es jeder so, dass die Preise von Wasser für sich gesehen einen gewaltigen Aufschlag haben. Sie sind Teil der Mischkalkulation, am Ende braucht jeder einen gewissen Umsatz für seine Kosten. Zudem  schützt es vor Gästen, die nur kostenfrei Brot essen, den günstigsten Salat verspeisen und möglichst nichts für Wasser zahlen möchten. Aber ist das das Gros der Gästeschar? Klar, die gibt es auch. Ich verstehe, wenn sich Wirte über sie ärgern. Mitarbeiter sind zu bezahlen, Tische, Geschirr, Gläser und Heizung bereit zu stellen und vieles mehr, egal was der Gast verzehrt. Am Ende des Monats müssen alle Ausgaben gedeckt werden können, und für den Unternehmer sollte etwas übrig bleiben. In einigen Ländern ist es üblich, einen Preis für das „Gedeck“ zu erheben. Könnte nicht das Ziel sein, faire und nachvollziehbare Preise für alle Teile eines Restaurantbesuches zu berechnen, wie von mir angeregt? So, dass es für den Gast nachvollziehbar und nicht ärgerlich ist!  

 

Dann bleibt noch die Frage: Mineralwasser oder Wasser aus Leitung oder Quelle? Das Thema hat noch viele Facetten, über die Fachleute referieren könnten.  So hat ein Gastronom seine Leitungssysteme zu reinigen, zu warten und zu pflegen. Das gilt für die Kaffeemaschine wie die Bierzapfanlage und natürlich auch für die Wasserleitungen. All das kostet Geld und die Leistung des Wirts ist manchmal nicht im Fokus von Gästen.  Eine interessante Variante bietet der „Landgasthof Paulus“ in Sitzerath: „Granderwasser“. Man muss nicht alles verstehen und glauben, was die Inhaber in dem Quellwasser vermuten, aber es schmeckt. Es wird in der Karaffe serviert, kostet aktuell 5 €.